Die Neuraltherapie wurde von einem deutschen Brüderpaar, Ferdinand und Walter Huneke, beide Ärzte, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts "entdeckt". Ihre Anwendung im westlichen Abendland hat längere Tradition als die, der - ihr sehr verwandten - Akupunktur. In der Tiermedizin wird die Neuraltherapie vor allem bei Hund, Pferd und Rind eingesetzt.
Was ist das?
Bei der Neuraltherapie wird mittels Spritzen, die sehr dünne Nadeln tragen, an bestimmten Körperpunkten oder Körperzonen ein örtlich betäubendes Mittel (Lokalanästhetikum) in die Haut ("Quaddel"), in die Muskulatur, an den Knochen oder an Nerven gespritzt. Eminent wichtiger Bestandteil der Neuraltherapie ist jedoch das Aufsuchen und Ausschalten von Störfeldern, die sich meist im Körper befinden (z.B. schlecht verheilte Narben, beherdete Zähne oder chronisch entzündete Mandeln), aber auch außerhalb gelegen sein können (allgemein: "Stress"). Diese Störfelder bringen die körpereigene Abwehr aus dem Gleichgewicht und der Organismus wird "anfällig" bzw. es greifen Behandlungsmaßnahmen nicht mehr so richtig.
Was ist zu beachten?
Die Neuraltherapie gehört zu den sogenannten Regulationstherapien, d.h. dass sie dann optimal eingesetzt werden kann, wenn das Problem noch regulierbar ist. Dauert der Prozess schon zu lange, wurde die Störung zur Krankheit. In diesem Falle kann die Neuraltherapie zwar noch unterstützend eingesetzt werden, sie ist aber nicht mehr Mittel der ersten Wahl! Wichtige Grundvoraussetzung für eine sinnvolle Neuraltherapie ist die exakte Erhebung des Vorberichtes, der sich nicht nur auf die derzeit vorliegende Problematik beschränkt, sondern im Optimalfall die Krankengeschichte des Patienten von Geburt an umfasst
Was sind die Einsatzbereiche der Neuraltherapie (auch zur Unterstützung anderer Maßnahmen)?
Probleme des Bewegungsapparates (verspannter Rücken, der nicht zu operierende Bandscheibenvorfall, Gelenksbeschwerden)
Störungen innerer Organe, wenn schwere Erkrankungen ausgeschlossen wurden (z.B. Inkontinenz)
Chronische Erkrankungen, deren Grund nicht so genau festzustellen ist und die sich hartnäckig jeder Behandlung widersetzen
Durchblutungsstörungen
Was sind KEINE Einsatzbereiche für eine Neuraltherapie?
Mangelerkrankungen, schwere Herzfehler, Tumorerkrankungen, Störungen der Blutgerinnung
Wie verläuft die Therapie?
Eingehende ausführliche Eingangsuntersuchung
Je nach Befundung mehrere Neuraltherapie-Sitzungen
Je nach Befundung in Kombination mit Tierphysiotherapie oder anderen Therapiemethoden
ggf. Rücküberweisung mit Therapiebericht an den Haustierarzt